Die Tanzerei möchte eine Schule sein, die es Tänzern und Tanzinteressierten ermöglicht, der beste Tänzer zu sein, der er sein kann. Das kann für manche bedeuten, sich ganz intensiv mit dem Thema Tanz zu beschäftigen, und alles aus sich herausholen was möglich ist, oder das kann auch bedeuten Tanz als Hobby zu betreiben, sich darin auszuleben und individuell zu verbessern.
Alles kann - nichts muss. Wer bereit ist 3 mal in der Woche intensiv zu trainieren, sich vielleicht auf eine Aufnahmeprüfung im Bereich Tanz vorbereiten will, soll die Möglichkeit haben, dies in der Tanzerei zu tun. Der Hobbytänzer, der einmal in der Woche trainieren möchte, den Alltagsstress vergessen, und etwas für sich selbst machen möchte ist bei mir aber genauso herzlich willkommen.
Jeder verfolgt andere Ziele, und ich möchte begleitend dabei sein und helfen, diese zu erfüllen.
Ballett ist ein ernstes Hobby. Es verlangt Disziplin, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen - Eigenschaften, die uns auch im Leben außerhalb des Ballettsaals weiterhelfen. Meine Schüler entwickeln sich in der Regel zu offenherzigen Menschen, die wissen was sie wollen, und für ihre Ziele arbeiten und kämpfen. Sie lernen durchzuhalten, auch wenn Dinge sich nicht gleich so entwickeln wie sie es sich erhoffen, oder wünschen. Pirouetten, pullbacks oder Isolations sehen in den seltensten Fällen beim ersten mal so aus wie in den Videos, die wir kennen.
Beim Ballett bzw. Tanz braucht man Geduld, am meisten mit sich selbst. Die wenigsten Dinge funktionieren auf Anhieb und bis es grazil, elegant und mühelos aussieht dauert es etwas, allein schon aus dem Grund, weil die Tanzschüler die benötigte Muskulatur erst aufbauen und kontrollieren lernen müssen.
Ich möchte jeden Schüler individuell soweit und so schnell fördern, wie es seine Voraussetzungen und sein Ehrzgeiz zulassen.
In der Praxis sieht das aus wie folgt:
Jede Gruppe, die ein Schüler besucht wird nach Lehrplan unterrichtet, das heißt in jeder Gruppe lernt der Schüler Techniken und Schrittfolgen die er meistern muss, bevor er in die nächste Gruppe geht, und dort wieder neue Herausforderungen bekommt.
In welchem Tempo der Schüler diese Lernziele erreicht, hängt ganz von ihm ab. Manche Schüler lernen in einer Altersstufe schnell, dafür in einer anderen langsam.
Entgegen dem alten Ballettschulprinzip *wir bleiben alle zusammen* kann in der Tanzerei jeder Schüler, der in einer Gruppe alles gelernt hat, individuell und allein, oder mit der besten Freundin, in die nächste Gruppe wechseln, und dort weiterlernen. Er muss nicht warten, bis alle anderen auch soweit sind, bevor er die Möglichkeit bekommt, neue Dinge zu lernen.
Genauso kann jemand, der vielleicht gerade erst angefangen hat, oder in einer schwierigen Entwicklungsphase ist, sich einfach länger Zeit lassen, und in Ruhe alles mitbekommen ohne - wie in anderen Systemen - auf ewig allen hinterherzuhinken.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass diese individuelle Förderung den Schülern am meisten Spaß und Erfolg bringt. Sie können ihr Vorankommen aktiv miterleben. Alle Regelschulen versuchen immer mehr, auf die individuelle Förderung einzugehen, darum sollten auch Ballettschulen sich diesem Prinzip öffnen.
Aufgewachsen in einer registrierten Royal Academy - Schule habe ich meine Ausbildung an einer Hochschule gemacht, die die Waganowa-Methode als Grundlage nahm.
Somit habe ich Einblick in beide am weitesten verbreiteten Lehrmethoden für Ballett und kenne die Vorzüge und die Schattenseiten beider.
Ballett wird nach der Waganowa - Methode erst ab 10 Jahre unterrichtet, mit gutem Grund. Das für eine Profilaufbahn erarbeitete Unterrichtskonzept der Russen ist hart, erfordert ein höchstes Maß an Konzentration und Körperkontrolle auch für die 10 jährigen Mädchen und Jungen. Für eine Laienschule ist es notwendig die Lehrpläne an einen Unterricht anzupassen der einmal, im Höchstfalle 2mal wöchentlich stattfindet.
Vor dem 10. Lebensjahr besteht das Preballett nach der Waganowa - Methode vor allen Dingen aus Dehn- Stretch- und Kräftigungsübungen, und hat mit tanzen wenig zu tun.
Die Royal Academy of London hingegen hat wunderbare Konzepte, gerade für junge Schüler, in denen Musikalität, Fantasie und natürlich auch Schrittmaterial vermittelt wird.
Diese Lehrmethode lässt mehr Raum für individuellen Ausdruck, zumindest in den ersten Jahren.
Schüler ab 10 Jahren unterrichtet Die Tanzerei auf der angepassten Grundlage der Waganowa- Methode, die Leitfaden ist für alle staatlichen Lehreinrichtungen für klassischen Tanz in Deutschland.
Jüngere Kinder erfahren das Streching und die Kräftigung des Preballetts der Waganowa auf einem gesunden Level, dürfen gleichzeitig aber auch die fantasievollen Reisen und Bilder, die zum Teil der Royal Academy of London entspringen, erfahren.
So haben die Kleinen, in meinen Augen von beiden Lehrmethoden das Beste. Sie erhalten eine gute Grundlage die technisch versiert ist, und doch den Freiraum lässt mit Gefühl und Freude tanzen zu lernen.